Archiv 2014 „Vernetzt und Vermessen”
Joachim Becker ist seit Jahresbeginn 2014 Direktor der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen), deren Geschäftsführung er als stellvertretender Direktor seit 1990 angehört. Im Verbund der Landesmedienanstalten befasst Becker sich besonders mit Fragen der Regulierung, der Zulassung und Aufsicht sowie der Medienkonzentration. Der gebürtige Kasseler (Jahrgang 1956) gehört zudem der Stifterversammlung der Stiftung Zuhören, Gießen, sowie der Versammlung des Bildungszentrums Bürgermedien, Ludwigshafen, an.
Joachim Becker, der in München und Marburg Jura studiert hat und seit 1988 als Rechtsanwalt zugelassen ist, begleitete den Aufbau der Medienlandschaft in den neuen Ländern 1991 als Gründungsbeauftragter der Thüringer Landesmedienanstalt. 1997 stand er der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) in Potsdam als kommissarischer Geschäftsstellenleiter zur Verfügung. Seit 2000 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der Hessen Digital Radio GmbH (HDR) und derzeit stellvertretender Vorsitzender des Gremiums.
LPR Hessen
Für Internet, Datenschutz und Netzpolitik ist Kai Biermann bei ZEIT ONLINE zuständig, seit Jahresbeginn 2014 als Mitglied des neuen Teams Investigativ/Daten. Der gebürtige Berliner (Jahrgang 1972) arbeitet seit 2007 für die Online-Ausgabe der Hamburger Wochenzeitung, zunächst als Hauptstadtkorrespondent, bevor er 2009 sein neues Themenfeld übernahm.
Seine journalistische Karriere begann Biermann als freier Mitarbeiter bei „Brigitte“, noch während seines Psychologie-Studiums an der Humboldt-Universität, das er 1997 mit dem Diplom abschloss. Anschließend volontierte er bei der “Berliner Zeitung”, war Producer im Politikressort der “Financial Times Deutschland”, Reporter und Politikredakteur bei der “Netzeitung” und Freier für verschiedene Zeitungen, darunter “Das Magazin” und die “taz”. Seit März 2010 bloggt er gemeinsam mit Martin Haase unter neusprech.org, das Blog wurde 2011 mit dem Grimme-Online-Award in der Kategorie Wissen und Bildung ausgezeichnet.
Ein weiteres journalistisches Projekt, an dem Kai Biermann federführend beteiligt war, erhielt im selben Jahr den Grimme-Online-Award SPEZIAL und den LeadAward: „Verräterisches Handy: Was Vorratsdaten über uns verraten”. Mit den Kommunikationsdaten des Grünen-Politikers Malte Spitz aus einem halben Jahr gelang eine eindrucksvolle Aufarbeitung und Visualisierung dessen, was alles aus Datenspuren herauszulesen ist.
ZEIT ONLINE
neusprech-blog
Philipp Leutiger ist seit Herbst 2012 Partner bei Roland Berger Strategy Consultants in München und London. Der gebürtige Wiesbadener (Jahrgang 1976) berät Unternehmen bei der strategischen und operativen Ausrichtung entlang der gesamten Video-Wertschöpfungskette. Produzenten von Bewegtbildinhalten, Aggregatoren, Plattformen, Distributoren und Endgerätehersteller gehören zu seinen Kunden. Die Auswirkungen von Digitalisierung und Breitbandtechnologien auf diese Unternehmen sind Leutigers Arbeitsschwerpunkte, sein Fokus liegt auf dem europäischen Markt. Zudem ist Philipp Leutiger Co-Leiter des Digitalization Think:Lab, das Roland Berger mit dem Marketing Center der Universität Münster als Forschungskooperation aufgebaut hat. Der Medien-Experte studierte Betriebswirtschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie an der Handelshochschule Leipzig. Vor seiner Tätigkeit bei Roland Berger, die er 2010 begann, war Leutiger für mehrere Beratungsunternehmen in Fragen der digitalen Medien tätig.
Roland Berger
Marco Maas ist geschäftsführender Gesellschafter von OpenDataCity, einer 2010 gegründeten und in Berlin und Hamburg ansässigen Agentur für Datenjournalismus und Datenvisualisierung. Der gebürtige Eutiner (Jahrgang 1977), der in Hamburg und Lübeck Medientechnik und -informatik studiert hat, blickt auf fast zwei Jahrzehnte Berufserfahrungen im Journalismus zurück – auch viele Jahre als Redakteur für den NDR. Für seine Arbeit wurde Maas vielfach ausgezeichnet. Er erhielt 2008 für die G8-Berichterstattung auf gipfelblog.de den CNN Journalist Award. An der Entwicklung des mit dem Grimme-Online-Award 2009 ausgezeichneten ZDF-Parlameters war er beteiligt. Auch OpenDataCity hat als Agentur diverse nationale und internationale Preise gewonnen, u.a. mehrere Lead-Awards, den Grimme Online Award, World Summit Award, Online News Award). Seit 2009 beschäftigt der Datenjournalist sich mit dem Themenkomplex Open Data/Linked Data. Maas, der auch als Medienberater und Trainer tätig ist, bloggt unter TheMaastrix.net und twittert unter @themaastrix.
Viktor Mayer-Schönberger ist Professor für Internet Governance an der Universität Oxford. Davor war er ein Jahrzehnt lang Professor an der John F. Kennedy School of Government der Harvard University. Er lehrte an der National University Singapore und war Gründungsdirektor des dortigen Information + Innovation Policy Research Centre.
Der gebürtige Österreicher (Jahrgang 1966) beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Informationsnetze. Er ist Co-Autor des in über zwanzig Sprachen übersetzten internationalen Bestsellers “Big Data. Die Revolution, die unser Leben verändern wird” und Autor des mehrfach preisgekrönten Buches “Delete: Die Tugend des Vergessens in digitalen Zeiten”.
Vor seiner akademischen Karriere war er erfolgreicher Jungunternehmer in Österreich und gründete unter anderem Ikarus Software. Im Jahr 2000 war er in Salzburg Person des Jahres. Mayer-Schönberger berät internationale Organisationen, Unternehmen und Regierungen in Fragen der Informationsgesellschaft.
Viktor Mayer-Schönberger
Lars-Marten Nagel ist seit Februar 2012 Mitglied im Investigativ-Team der „Welt“-Gruppe. Die Themen des Reporters haben mit Internet, Daten oder Zahlen zu tun und handeln von Missständen in Wirtschaft und Gesellschaft, dubiosen Geschäftspraktiken, Internet-Imperien und Cyberkriminalität, Politikskandalen oder Spionen. Parallel dazu unterrichtet Lars-Marten Nagel an der Axel-Springer-Akademie Datenjournalismus und Recherche Der gebürtige Magdeburger (Jahrgang 1980) hat nach seinem Studium der Journalistik und Geschichte an der Universität Leipzig als Fulbright-Stipendiat in Missouri und Washington D.C. die Arbeitstechniken des amerikanischen Recherche-Journalismus kennengelernt. Seitdem befasst er sich intensiv mit computergestützter Recherche, Datenanalyse und Watchdog-Journalism. In Deutschland arbeitete Nagel zunächst als freier Journalist, von 2008 bis 2010 bei der dpa in einer Abteilung für Datenrecherche und anschließend als Reporter beim Hamburger Abendblatt. Lars-Marten Nagel erhielt 2011 den Otto-Brenner-Preis, im Folgejahr den Ferdinand-Simoneit-Preis und 2013 den Medienpreis Politik des Bundestages. Sein Bericht über Internetpornografie „Ein Deutscher erregt die Welt“ war für den Henri-Nannen-Preis 2013 nominiert.
WELT-Investigativteam
Im vergangenen Jahr hat Peter Schaar den Vorsitz der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz, Berlin, übernommen. Bis Ende 2013 war der studierte Volkswirt Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit.
Für seine zweite Amtszeit 2008 erhielt der gebürtige Berliner (Jahrgang 1954) mit 484 von 554 Stimmen im Bundestag eine eindeutige parteiübergreifende Mehrheit. Das Thema Datenschutz hatte er schon früh im Visier, nach verschiedenen Funktionen in der Verwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg war Schaar von 1986 bis 2002 zunächst Referatsleiter, dann Stellvertreter des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten. 2002 wurde er Geschäftsführer eines Datenschutzberatungsunternehmens. Im Dezember 2003 wurde Schaar auf Vorschlag der Grünen zum Bundesdatenschutzbeauftragten gewählt.
Zum Thema Datenschutz schrieb Peter Schaar u.a. 2007 das Buch „ Das Ende der Privatsphäre. Der Weg in die Überwachungsgesellschaft“, das von der Friedrich-Ebert-Stiftung als „Das politische Buch 2008“ und von der deutschen Internetwirtschaft mit dem „eco Internet AWARD 2008“ ausgezeichnet wurde. 2013 erhielt Peter Schaar den „Deutschen Datenschutzpreis“ der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD). Er bloggt unter EAID-Berlin
Ingrid Scheithauer ist als Journalistin, Moderatorin und Beraterin tätig. Mit ihrem 2003 gegründeten Büro im Raum Bonn ist die gebürtige Hannoveranerin mit österreichischen Wurzeln in der Politik- und Medienberatung tätig und übernimmt Konzeption und Realisation von Medienveranstaltungen.
Die Veränderungen der Medienlandschaft analysiert und kommentiert Ingrid Scheithauer seit Anfang der 80er Jahre als Redakteurin der Frankfurter Rundschau, deren Medienressort sie aufbaute und bis 2003 leitete. Als Moderatorin ist Ingrid Scheithauer, die Politik- und Kommunikationswissenschaft in Mainz, München und Stanford studiert hat, bei nationalen und internationalen Medienkongressen aktiv. Sie gehört verschiedenen Jurys für Medienpreise an und war u.a. Mitglied der „Weizsäcker-Kommission“ und des Medienrates der LfM NRW.
Mit den durch die Digitalisierung ausgelösten Transformationsprozessen in Medien und Gesellschaft befasst sie sich ebenso intensiv wie mit den verschiedenen Facetten des Themas Vertrauen und mit dem Entstehen von Denkstrukturen.
Bettina Schmieding arbeitet als Moderatorin und Reporterin in Köln. Sie moderiert beim Deutschlandfunk die Mediensendung „Markt und Medien“ und das „Journal am Vormittag – Lebenszeit“. Als Reporterin ist sie für die Sendung „Das Wochenendjournal“ in Deutschland unterwegs. Ihren journalistischen Schwerpunkt sieht Bettina Schmieding in der Berichterstattung über das Thema Medien. Die Umbrüche in der Medienlandschaft und ihre Folgen beobachtet und kommentiert sie seit den 1990er Jahren. Für Reisereportagen fährt die Journalistin vor allem in die USA; ihre Features sind beim Deutschlandfunk in der Sendung „Reisenotizen“ zu hören. Die Leidenschaft für die USA entwickelte sich während ihres Studiums, das sie mit einem M.A. der Amerikanistik an der Northwestern University in Evanston/Chicago abgeschlossen hat. In Münster und Tübingen hat sie zudem Politikwissenschaft, Geschichte und Anglistik studiert. Ihr Volontariat absolvierte sie beim Deutschlandfunk in Köln und arbeitet seitdem für den DLF, den ARD-Hörfunk und im Internet. Die freie Journalistin moderiert Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen – unter anderem für das Bundesbildungsministerium, die International Academy of Media and Arts und die TUI Stiftung.
Seit 2010 ist die Wirtschaftswissenschaftlerin Isabell M. Welpe Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation der Technischen Universität München; mit 33 Jahren war sie eine der jüngsten Professorinnen. Ihr Forschungsinteresse gilt neben den Auswirkungen der Digitalisierung und sozialer Netzwerke auf Unternehmen vor allem Fragen von Innovationen und Unternehmensführung sowie dem Grenzbereich von Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften. Die gebürtige Kielerin hat Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston studiert, im Anschluss an der London School of Economics einen Master of Science in European Studies erworben. Nach ihrer Promotion an der Universität Regensburg war sie am Keck Graduate Institute, Claremont, USA, an der Carlson School of Management, der University of Minnesota und am Max Planck Institut für Ökonomik in Jena tätig. 2007 habilitierte sich Isabell M. Welpe mit einer Arbeit über Innovation und Organisation an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der LMU. Sie ist in zahlreichen Gremien verschiedener Universitäten engagiert und berät neben ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit Unternehmen und politische Institutionen.
Technische Universität München
Auch im zweiten Kabinett von Ministerpräsident Volker Bouffier ist Staatsminister Axel Wintermeyer Chef der Hessischen Staatskanzlei, ein Amt, das er 2010 mit der Stabübergabe von Roland Koch an seinen Nachfolger Bouffier angetreten hat. Zuvor war der gebürtige Wiesbadener (Jahrgang 1960) fünf Jahre lang Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, dem er seit 1999 als direkt gewählter Abgeordneter angehört. Als Parlamentarier war er u.a. rechtspolitischer Sprecher seiner Fraktion, Mitglied des Hauptausschusses des Landtags sowie des hessischen Richterwahlausschusses. Wintermeyer, der an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Jura studiert hat, war bis zu seiner Berufung zum Staatsminister als Rechtsanwalt in eigener Kanzlei in Hofheim am Taunus tätig. Als Chef der Wiesbadener Staatskanzlei ist Wintermeyer auch für die Medienpolitik des Landes zuständig; sein besonderes Interesse gilt den Fragen des Jugendmedienschutzes im Internet. Wintermeyer, ein passionierter Klavier- und Orgelspieler, ist zudem Mitglied des Aufsichtsrates der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH, Kassel, Mitglied des Aufsichtsrates der “HA Hessen Agentur GmbH”, Wiesbaden, sowie Vorstandsvorsitzender der Landesstiftung Miteinander in Hessen, Wiesbaden, und der Flughafenstiftung Frankfurt/Rhein-Main.
Hessische Staatskanzlei